Marktkommentar

Die Small-Cap-Prämie neu interpretiert: ein optimierter Ansatz für Anlagen in kleine Unternehmen

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Nov 14 2024

Seit Jahrzehnten schon diskutieren Finanzwissenschaftler und Fachexperten über die sogenannte «Small-Cap-Prämie» – das Konzept, dass die Aktien kleinerer Unternehmen selbst unter Berücksichtigung des mit ihnen verbundenen höheren Risikos das Potenzial haben, langfristig eine höhere Rendite zu erzielen als Large-Cap-Titel. Wie bei vielen Anlagegrundsätzen hat sich unser Verständnis jedoch mit der Zeit und mehr Daten verbessert. Was bedeutet das heute für Anlegerinnen und Anleger, die in Small Caps investieren möchten?

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Historische Erkenntnisse und Herausforderungen

Das Konzept der Small-Cap-Prämie – erstmals thematisiert im Jahr 1981 vom Zürcher Wissenschaftler Rolf Banz – besagt, dass die Aktien kleinerer Unternehmen langfristig eine durchschnittlich höhere Rendite erwirtschaften als die Titel grösserer Unternehmen.[1] Jahrelang schienen die Daten diese Einschätzung zu bestätigen: So stand die schwache Performance des S&P 500 von 2000 bis 2010 in deutlichem Gegensatz zu den positiven jährlichen Renditen des Russell 2000 Index für kleinere Unternehmen.

Inzwischen hat es jedoch einige neue Entwicklungen gegeben. Aus der Analyse längerfristiger Daten geht hervor, dass der von Banz beobachtete Performancevorteil möglicherweise nicht so robust war wie ursprünglich angenommen. Kritiker argumentieren, dass die ursprüngliche Analyse auf verzerrten Daten beruhte: So wurden Unternehmen ausgeschlossen, die so schlecht abschnitten, dass sie von der Börse genommen wurden. Werden solche Faktoren berücksichtigt, scheint der «reine Grösseneffekt» weniger eindeutig zu sein.[2]

Ein optimierter Ansatz: Filtern nach Qualität

Jüngere Forschungsergebnisse sprechen für eine differenzierte Sichtweise: Anstatt das Konzept der Small-Cap-Prämie vollkommen zu verwerfen, kann es effektiver sein, sich innerhalb des Small-Cap-Segments auf Qualität zu konzentrieren.[3] Bei diesem optimierten Ansatz werden sogenannte «Junk»-Aktien ausgeschlossen – Titel mit übermässiger Volatilität, niedriger Rentabilität oder allzu hoher Bewertung. Studien zeigen, dass Small-Cap-Aktien nach dem Herausfiltern dieser Faktoren starke Renditen erwirtschaften können, und das ohne die zusätzliche Volatilität, die häufig mit dem Segment verbunden ist.

Anlagen in Small Caps: Unser Ansatz

Bei Petiole Asset Management AG investieren wir nicht in Small Caps, nur weil sie klein sind; vielmehr wenden wir einen strengen Auswahlprozess an, der Kriterien wie Rentabilität, fundamentale Bewertung und geringe Volatilität filtert. Dieser disziplinierte Ansatz ist mit den neuesten akademischen Erkenntnissen abgestimmt, die wir aktiv in unseren Auswahlprozess integrieren. Gestützt auf unsere zwanzigjährige Branchenerfahrung und fundierte Sektorkenntnisse, konzentrieren wir uns darauf, reife, fortgeschrittene Unternehmen mit soliden Wachstumsgrundlagen zu identifizieren, die mit den langfristigen Zielen unserer Kunden übereinstimmen. Nur ein kleiner Teil — etwa 4 % — der von uns analysierten Unternehmen besteht unseren umfassenden Auswahlprozess und gewährleistet so einen hohen Qualitätsstandard in unseren diversifizierten Portfolios.



[1] Journal of Financial Economics

[2] Journal of Portfolio Management

[3] Journal of Financial Economics

 

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